Da wir heute erst am Nachmittag in Reykjavik anlegen sollten, nutzten Eisigel und ich die Gelegenheit dem Kapitän über die Schulter zu schauen und heimlich irgendwelche Knöpfe zu drücken :-). Während eines Brückenbesuches konnten wir die vielen Bildschirme, handgemalten Karten und das Steuerrad bewundern.
Dank schneller Fahrt, Eisigel hatte heimlich den Turboknopf gedrückt, kamen wir 90 Minuten eher im Hafen an. Wir freuten uns schon, weil wir so mehr Zeit hatten mit einem ausgewanderten Familienmitglied die Gegend zu erkunden. Tja, zu früh gefreut. Da hatte wohl jemand vergessen, dass es auch hier Ebbe und Flut gibt. Da wir zu tief lagen bekamen wir die Gangway nicht vollständig auf und so mussten wir ne gute Stunde warten, bis der Wasserspiegel im Hafen anstieg. Zu allem Überfluß ließ sich der Zoll auch noch extra viel Zeit bei der Freigabe des Schiffes, so dass der Zeitgewinn wieder vollständig weg war :-(.
Unser persönlicher Guide nahm uns freudig in Empfang und wir starteten unsere Tour zu den wichtigsten Attraktionen Südislands. Der erste Halt war aber bei einem einheimischen Supermarkt, um uns mit landestypischen Süßwaren einzudecken. Die Isländer stehen voll auf Lakritze, nicht so mein Favorit, aber in Kombination mit Schoki echt super lecker.
Nordöstlich von Reykjavik beginnt das Geysirgebiet mit heißen Quellen und Schlammbädern. Unser erster Sightseeingstopp war das Areal um den Geysir Strokkur. Das ist der aktivste Geysir in der Gegend und spukt alle 5-10 Minuten eine bis zu 20 Meter hohe Wassersäule aus.
Und jetzt mit Wassersäule:
Und da wir heute typisches Islandwetter hatten, überraschte uns 5 Miunten später gleich der erste heftige Gießkannenschauer :-). Also ab ins Auto und weiter gings zu einer der grandiosesten Sehenswürdigkeiten von ganz Island, dem Wasserfall Gullfoss. Das Besondere an dem Wasserfall ist, dass er über zwei Felsstufen in die Tiefe stürzt. Wenn man Glück hat und die Sonne ein schönes warmes Licht ausstrahlt, leuchten der Wasserfall und der Wassernebel golden. Regenbogengarantie eingeschlossen :-).
Wir erreichten den Wasserfall in unserem tollen Geländewagen kurz vor den Blaujacken vom Schiff (liebevoll auch Schlümpfe genannt).
Über einen Holzsteg erreicht man den Wasserfall und man kann, wenn man nass werden will, auch bis ganz vorne ans Wasser. Der Eisigel und ich waren natürlich so mutig :-). Coole Sache.
Auf der Rückfahrt machten wir noch einen tollen Abstecher zum Nationalpark Thingvellir (UNESCO Weltnaturerbe). Im Gebiet des Nationalparks treffen in einer 5-6km breiten Zone die amerikanische und die europäische Kontinentalplatte aufeinander, was sich im Landschaftsbild gut erkennen lässt. Wir fuhren ans Ufer des Trinkwassersees Pingvallavatn und genossen für einen Augenblick die herrliche Ruhe und die atemberaubende Landschaft.
Ebenfalls in dem von mächtigen Basaltfelsen umgebenen Nationalpark liegt der frühere Versammlungsplatz Pingvellir. Hier trat im Jahr 930 erstmals das Alping zusammen, das als ältestes demokratisch gewähltes Parlament gilt.
In unmittelbarer Nähe der Stätte ziehen sich zahlreiche Felsspalten, die mit Wasser gefüllt sind, durchs Land.
Zum Aufwärmen fuhren wir zurück in die Stadt und gönnten uns in einem netten Restaurant eine leckere Fischsuppe :-). Nochmals vielen Dank an unsere nette Begleitung für diesen tollen Tag.
Gegen 23 Uhr war Abfahrtszeit. Unser Kapitän hatte es auf einmal eilig. Kaum waren alle an Bord legten wir schon ab und wir begaben uns mit voller Fahrt Richtung Grönland. Wahrscheinlich ahnte er schon was uns die kommenden Tage erwarten sollte. *HEHE*.