Heute und morgen schunkeln wir auf der Dänemarkstraße Richtung Grönland. Die See war erstaunlich ruhig, hatten uns doch erfahrene Seefahr-Passagiere vor dem Wellengang in dieser Passage gewarnt. Aber dem Eisigel und mir, wie auch unseren netten Begleitern ging es super. Die netten Vögel, die uns schon von den Färöeren nach Island begleiteten, waren auch wieder da. Das sind die reinsten Adrenalin-Junkies :-). Immer direkt auf die Bugwelle zusteuern und wenn dann das Wasser kommt schnell zur Seite sausen und das stundenlang.
Wenn ihr das Bild größer klickt könnt ihrs genauer sehn:
Hier noch einer in Nahaufnahme:
Mit leckeren Waffeln auf dem Observation-Deck und informativen Vorträgen unseres Expeditionsteams ging dieser Tag zu Ende.
Der darauffolgende Sonntag begann bei schönstem Sonnenschein und dem bekannten Wind. Am späten Nachmittag sichteten wir das erste Eis vor der Ostküste Grönlands. Hier habe ich auch meinen ersten Wal gesehen. Er tauchte direkt vor dem Eisgürtel auf, pustete kurz eine Wasserfontäne in die Luft und verschwand schnell wieder. Nach eingehender Sichtung der Fotos mit unserem Experten Klaus, denken wir nun, dass es ein Finnwal war. Auf meinem Schnappschuß kann man ihn sogar pusten sehen:
Nach und nach streiften wir die ersten kleinen Mini-Eisschollen. In dem tollen Sonnenlicht leuchtete das Eis sehr schön türkis :-). Ein toller Anblick. TEDDYBÄRS erstes EIS :-).
Grinsend begaben wir uns gegen 20 Uhr zum Abendessen und schauten gespannt aus dem Fenster. Gegen 22 Uhr zog der dicke Nebel plötzlich auf und aus den Mini-Eisschollen wurden dicke Eisbrocken die sich zu einem dicken dicken Eisgürtel zusammengeschlossen hatten. Dem Kapitän stand der Schweiß auf der Stirn und unsere Expiditionsleiterin Anja erschuf die „Mystische Wetterlage“. Eine absolut treffende Beschreibung der vorherrschenden Nebel-Eis-Situation.
Begeistert stürmten die Passagiere, bewaffnet mit Kamera und Fernglas, das Aussendeck. Die MS Fram bahnte sich langsam aber sicher ihren Weg.
Beeindruckt wärmten wir uns auf dem Observation-Deck wieder auf, als plötzlich die monster Suchnebelscheinwerfer angingen. Oh, was war das? Der Nebel um uns wurde immer dichter und die Nacht immer dunkler. Die Eisschollen wurden immer größer und der Eisgürtel immer dichter. Die MS Fram schien sich auch nicht mehr vorwärts zu bewegen. Also Klamotten schnappen und an die frische Luft zum gucken.
WOW, was für ein Schauspiel. Das Alienschiff auf der Suche nach Eisbergen.
Voll beeindruckt aber auch mit einem kleinen Unbehagen in der Magengegend ging ich zurück in meine Kajüte. Auf dem Weg dorthin machte es plötzlich richtig dolle BUMS und ich wär fast auf dem Pops gelandet. Da hatte wohl jemand einen Eisberg übersehen. An was erinnert mich das bloß? Noch mehr Unbehagen *ah*.