Nach so vielen Tagen Sonnenschein, schickte uns der Wettergott heute ein paar Wolken und eine kräftige Brise. Dem einen oder anderen hats sogar die Mütze vom Kopf geweht.
Achja, heute besuchten wir die Färöer. Allen die hier noch das Wort Inseln anhängen sei gesagt: „Ganz Falsch!“ :-). Der Name Färöer bedeutet nämlich Schafsinsel. Noch ne Insel angehangen wäre doppelt gemoppelt. Die Färöer sind seit 1948 selbständiges Mitglied des dänischen Reichsverbandes. Die Inselgruppe besteht aus 18 Inseln mit zusammen 1.399 qkm und hat eine Küstenlänge von 1.100 km. Die meisten der 48.000 Einwohner sind direkte Nachfahren der aus den Nordländern stammenden Siedler und die altnordische Sprache Färöisch ist die Landessprache. Rund 20.000 Färinger leben im Gebiet der Hauptstadt Torshavn auf der Hauptinsel Streymoy.
Gegen 11 Uhr legte die Fram im Hafen an und der Eisigel und ich hatten vor unserem Ausflug noch Zeit für einen Bummel durch die Stadt.
Also machten wir uns auf um uns den alten Stadtteil Tinganes anzuschauen. Hier stehen noch viele gut erhaltene Häuser mit den tollen Grasdächern. Als Rasenmäher dient meist ein Schaf, das einfach aufs Dach gestellt wird 🙂 – Ein Mäh mit Aussicht.
Am Nachmittag startete unsere Rundfahrt auf die Nachbarinsel Vagar. Entlang toller Fjorde und schönen Wasserfällen erreichten wir den Tunnel um nach Vagar zu kommen. Nach kurzer gruseliger Dunkelheit erreichten wir Vagar und besuchten als erstes die Stadt Sandavagur. In der schönen Holzkirche steht einen Runenstein aus dem 13. Jh., der besagt, dass sich der Wikinger Torkil Onundarson als Erster hier niederließ.
Entlang der einzigen Straße der Insel fuhren wir durch mehrere kleine idyllische Dörfer nach Gasadalur, das Dorf am A… der Welt *grins*. Das bezaubernd gelegene kleine Dorf mit seinen nur 23 Einwohnern war bis vor kurzer Zeit nur über einen steilen Bergpfad zu erreichen und daher nahezu nur im Sommer bewohnt. Doch dann entschlossen sich die Färinger der idyllischen Ruhe ein Ende zu setzen und gruben einen gefährlichen Tunnel durch den Berg. Auf jeden Fall hat man eine tolle Aussicht hier.
Zum Glück kamen wir auch auf dem Rückweg wieder gut durch den eben erwähnten Tunnel. Wir hielten kurz an einem der schönsten Aussichtspunkte an. Im Hintergrund sieht man die kleinen Inseln Tindholmur mit seinen 5 burgartigen Zinnen und den flachen Gasholmur.
Nicht weit entfernt vom Aussichtspunkt liegt unten im Tal das Dorf Böur mit 74 Einwohnern. Auch hier kann man die tollen und gut erhaltenen Grasdächer bewundern und am schwarzen Vulkanstrand entspannen.
Und wie überall steht immer irgendwo eine Kirche 🙂
Am Strand hat man ebenfalls eine tolle Aussicht auf das Sörvagsfjord. Im Hintergrund sind wieder die Insel Tindholmur und die beiden freistehenden Felsen Dranganir, die die Form eines Portals bilden, zu sehen.
Kurz vor der Ankunft in Torshavn hielt der Bus noch einmal und wir hatten einen tollen Blick auf die Stadt, auch wenns mich hier fast weggeweht hätte. Der Ausblick wars wert :-).
Nach dem Ablegen der Fram am späten Nachmittag passierten wir noch die schöne Küste der Färöeren. Später frischte der Wind wieder auf und wir erreichten Windstärke 10 (Beaufortskala). Das Schiff stampfte wieder lustig auf und ab, aber der geübte Seemannsmagen überstand die Nacht ohne Probleme.