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20.07.15 – Los geht die Kloster-Rundreise

Nach einer ruhigen Nacht am größten Stausee Rumäniens, packten wir heute wieder unsere 7 Sachen in die Autos, um uns auf den Weg in das obere Land der Moldau zu machen. Das historisch-geografische Gebiet der Bukowina ist die Heimat von unzähligen Klöstern. Weltbekannt sind die Moldauklöster. Auf den Weg in das Klosterarchipel statteten wir den zwei großen Klosteranlagen Agapia und Neamt einen Besuch ab.

Das Kloster Agapia zählt heute zu den größten Nonnenklöstern Europas. Es gibt mehrere Wege um hierher zu gelangen – die normale Straße oder einen etwas abenteuerlichen Weg durch das Stanisoara Gebirge. Das mit dem „abenteuerlich“ haben wir leider zu spät festgestellt; unter einem gut befahrbaren Weg verstehen die Einheimischen doch ab und zu etwas anderes als wir :-). Nichtsdestotrotz haben wir den Weg ohne Pannen gemeistert … zwar langsamer als gedacht und ohne Rundumsicht aus dem Auto … aber geschafft.

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Nun zum angenehmeren Teil des Tages. Das Kloster Agapia ist, wie man an den liebevoll gepflegten Blumenbeeten und Anlagen erkennen kann, ein Nonnenkloster.

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Mitte des 17. Jahrhunderts wurde die Anlage allerdings erst als Mönchskloster errichtet. Etwa 200 Jahre später wurde das Kloster nach 50 Jahren Leerstand vollständig restauriert und als Nonnenkloster weitergeführt. Bekannt ist das Kloster durch die Innengemälde des bekannten Malers Nicolae Grigorescu, der hier im Alter von 20 Jahren beeindruckende Kunstwerke schuf.

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Mit zum Klosterdorf gehören rund 320 Häuser. Innerhalb der Klostermauern wohnen etwa 500 Nonnen, die neben der Bewirtschaftung der Anlagen auch sehr wertvolle Teppiche und Stickereien anfertigen.

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Zwischen 1995 und 2009 wurde das Kloster letztmalig renoviert und strahlt seitdem in einem wunderschönen weiß, eingebettet in einem grünen Paradies aus unzähligen Blumen.

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Nach dem Besuch des sehenswerten klostereigenem Museum, machten wir uns auf den Weg zum Mönchskloster Neamt – 18 km westlich von Targu Neamt. Gegründet wurde das Kloster Ende des 14. Jahrhunderts und ist heute eine der ältesten Mönchsgemeinschaften Rumäniens.

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Das Kloster war zu Beginn seiner Gründung eines der bedeutendsten Zentren für Kalligraphie, Miniaturmalerei und Holzgravur in Europa. Seinen Höhepunkt erlebte das Kloster im Laufe des 18. Jahrhunderts als größte Kloster-Malschule der Welt. Die damals über 1000 Mönche besaßen viele Landgüter, Wälder und ganze Dörfer.

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Über die Jahrhunderte wurde die Anzahl der Mönche weniger, aber es blieb die älteste Bibliothek des Landes (1407 gegründet) mit über 19000 historischen Büchern und 540 Handschriften. Zudem beherbergt die Anlage ein Museum für alte Kunst.

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Nachdem wir uns das düstere Innere der schönen Kirche des heiligen Georg angeschaut hatten, erwischte uns ein langer kräftiger Regenschauer.

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Entlang der Klostermauern, spazierten wir auf der überdachten Galerie zurück zum Ausgang. Auf dem Hof sieht man noch den Grundriss der alten Kirchenmauern – denn im Jahr 1960 wurde die Kirche abgetragen und 30 m daneben wieder aufgebaut.

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Danke des Regens waren auch unsere Autos wieder sauber. Unmittelbar an das Kloster angrenzend stehen noch weitere Kirchen, die man besichtigen kann.

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Nach diesem kurzen Abstecher, beschlossen wir in Richtung Gura Humorului aufzubrechen und eine Unterkunft für die nächsten Tage zu suchen. Gura Humorului ist ein idealer Ausgangspunkt für Tagesausflüge in die Region der Moldauklöster.

Nach kurzer Suche entdeckten wir etwas abseits von der Hauptstraße, die über einen Schotterweg erreichbare Pension La Roata. Hier hatten wir echt Glück und bekamen die letzten drei Zimmer :-).

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Im Hauptgebäude der Pension ist auch eine kleine Gaststätte integriert und so beschlossen wir für das Abendessen gleich hier in diesem grünen Idyll zu bleiben …. und das war auch eine sehr gute Entscheidung.

Nachdem sich jeder sein Menü ausgesucht hatte, gab es zu Beginn erst einmal einen leckeren Aperitif. Ein kleines Gläschen hausgemachten Walderdbeerenlikör. Yummy.

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Als Vorspeise folgte eine typisch leckere rumänische Suppe.

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Nicht fehlen darf in Rumänien der Beilagensalat, ganz typisch mit Weißkraut oder ein gemischter Salat mit heimischen Gemüse. Hier schmeckt eine Tomate noch nach Tomate :-). Im Hintergrund die obligatorische Zitronenlimonade.

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Nachfolgend unsere total leckeren Hauptspeisen mit viel liebe dekoriert :-).

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Und auch wenn eigentlich kein Platz mehr im Bauch ist, der Apfelkuchen muss noch rein. Einfach köstlich.

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Mit vollem Bauch beschlossen wir noch einen kurzen Abstecher in die Stadt zu machen und etwas die Gegend zu erkunden. Fröhlich und glücklich über unsere tolle Pension für die nächsten Tage gingen wir anschließend zu Bett :-).

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