Wie fange ich jetzt an … Eigentlich mag ich Hunde, und hier gibt es auch viele nette Streuner … ABER … Ich mag diese Viecher nicht … Wenn sie früh um 4 Uhr meinen, sich vor unserem Fenster versammeln zu müssen, um gemeinsam eine Arie an den Mann im Mond zu jaulen. Da fängt einer an und alle anderen im ganzen Bergdorf machen es nacheinander nach *AAHHH*. Mindestens eine Stunde ging die Oper … Das musste ich jetzt mal loswerden *g*. Also fürs nächste Mal: Ohrstöpsel einpacken.
Und weil der Tag so gut begonnen hatte, stellten wir nach dem Frühstück fest, dass eines unserer Reisemobile die gestrige Pensionssuche nicht schadlos überstanden hatte. Wir hatten einen Platten – Mist. Da wir heute aber eh zu Fuß unterwegs sind, war uns das erst einmal egal.
Mal davon abgesehen, ist das Bergdorf Cheia ein friedlicher und ruhiger Ort, der an Wochenenden und in der Ferienzeit den Großstädtern aus Bukarest oder Ploiesti als Erholungsgebiet dient. Das 900m hohe Cheia ist eine prima Ausgangsbasis für zahlreiche Wander- und Bergtouren in die Ciucas- und Rosu-Berge. So machten auch wir uns vollbepackt mit reichlich zu Trinken und Proviant auf den Weg in die Höhe. An einer Informationstafel zum Wandergebiet suchten wir uns eine schöne Route raus und stiefelten los. Die weiß-gelb-weiße Route war unsere und führte uns erst mal zur 7km entfernten Hütte Muntele Rosu auf 1281m Höhe.
Der Weg führte uns auf Waldwegen und teils asphaltierten Straßen hinauf bis zur Hütte. Von Cheia aus kann man auch mit dem Auto hier hinauf fahren, was allerdings nicht zu empfehlen ist, wenn man sein Auto mag :-). Die Cabana Muntele Rosu bietet auch die Möglichkeit zur Übernachtung.
Wer noch weiter oben schlafen will, muss uns auf die nächste Hütte folgen. Wir wanderten also weiter die Wiese nach der Hütte hoch und bogen dann in den Wald ein. Unser nächstes Ziel ist die Ciucas-Hütte auf 1600m Höhe. Der erste Teil des Weges war ein super Wald-Wanderweg mit toller Aussicht auf die Berge.
Der Weg führte weiter bergab, was bedeutete, dass wir auf jeden Fall wieder steil bergauf müssen. Unten angekommen, kreuzten wir den kleinen Bach Berii. Viel Wasser war hier zum Glück gerade nicht. Wie kommt man hier bloss rüber wenn mal mehr Wasser da ist, eine Brücke oder ähnliches hab ich nicht gesehen.
Wie befürchtet und noch schlimmer ging es jetzt wieder mega-monster-steil nach oben. Der Weg sah aus, als wäre eine Horde Dinosaurier den Berg hochgerannt ;-). Der wohl ehemals nette aber steile Waldweg wurde in einen mehr oder weniger befahrbaren Forstweg umgewandelt. Mittlerweile sind wir auf dem Weg mit dem blauen Kreuz angekommen und langsam aber sicher ging es bergauf. Da Tdy und Eisigel aber fit sind, machte uns das nicht viel aus. Gutes Training für die Waden-Muckies. Oben angekommen, freuten wir uns schon auf einen Kaffee und ein kleines Mittagessen auf der Hütte.
Etwas ausgeruht schauten wir uns noch etwas um und genossen die schöne Aussicht. Im Hintergrund sieht man den Gipfel des Tigaile Mari (1844m).
Und hier noch ein Blick auf den Trampelpfad, den wir nun wieder hinunter mussten *ah*.
Wieder unten am Bach Berii angekommen, entschieden wir uns für einen anderen Rückweg und folgten dem Weg mit dem blauen Kreuz. Hier ging es auch schön flach und dem Bach folgend im Tal entlang, dem Valea Berii. Beeindruckend ist der riesige Nadelholzwald.
Zum Ende mussten wir leider noch ein Stück die Hauptstraße entlang, bevor es in Richtung Cheia wieder rechts in den Wald abging. Im Dorf angekommen begrüßten uns schon die Kühe, die nach Hause wollten. Jetzt haben wir uns aber echt ein Eis verdient, passend in unserer Größe.
Das war wirklich eine schöne Wanderung. … Aber da war ja noch was, Mist, wir haben ja einen Platten. Also, Notrad montiert und ab ins nächst größere Dorf zum Vulcanizare. Das sind kleine Werkstätten, die sich auf die Reparatur von Reifen jeder Art spezialisiert haben. Für 10 Ron, also etwas mehr als 2 Euro, wurde unser defekter Reifen repariert, montiert und der Luftdruck an allen vier Reifen eingestellt. Ging voll fix und ein unschlagbares Preis-Leistungs-Verhältnis.
Und was gab es zum Abendbrot?
Für unser heutiges Abendbrot fanden wir ein wirklich tolles Hotel-Restaurant, das Floarea Soarelui. Hier gab es super leckeren frisch gegrillten Fisch und reichlich von unserem Lieblingsbier. Natürlich auch wieder leckeren Nachtisch.
Voll bis oben hin wanderten wir zurück zur Pension und wehe die Köter …