Heute standen die zwei großen Tempelanlagen auf dem Plan: Angkor Thom und Angkor Wat.
Angkor Thom war die Hauptstadt des damaligen Reiches und wurde um 1200 erbaut. Hier betrete ich die Anlage durch das Südtor.
Angkor Thom hat fünf Eingangstore, je Himmelsrichtung eins und ein Tor für die Rückkehr der siegreichen Krieger (Siegestor). Jedes Tor ist mit einem 23 m hohen Turm überdacht. Von jedem Turm blicken gewaltige Gesichter in jede Himmelsrichtung. Die untere Hälfte des Turms stellt einen Elefanten dar, der Lotusblumen mit seinem Rüssel pflückt. Indra, ein hinduistischer Kriegsgott, sitzt auf dem Dickhäuter und hält einen Blitz in der Hand.
Als ersten Tempel der Anlage besuchte ich den Bayon im Zentrum der Hauptstadt.
Am beeindruckensten sind die 200 Gesichter mit ihrem symphatischen Lächeln und die sehr gut erhaltenen filigranen Flachreliefs an der äußeren und inneren Galerie. Der Tempel besitzt 54 Türme mit jeweils 4 Gesichtern.
Die Flachreliefs erzählen viel vom Leben in der damaligen Zeit.
Gleich nebenan liegt die 350 Meter lange Elefantenterrasse. Auf dem Fundament der Terrasse sind als Halbrelief lebensgroße Elefanten dargestellt. Die Terrasse diente dem damaligen König als Tribüne um z.B. den Elefantenwettkämpfen zuzuschauen.
Weiter ging es zum Himmlischen Palast Phimeanakas aus dem 11. Jh. Der Chinese Chou Ta-Kuan beschrieb den Tempel wie folgt:
„Aus dem Palast erhebt sich ein goldener Turm, zu dem der König jede Nacht emporsteigt, um zu schlafen. Die Menschen glauben, dass in dem Turm ein Geist in Form einer neunköpfigen Schlange lebt, der heimlicher Herrscher des gesamten Königreiches ist. Jede Nacht erscheint er den Menschen in Gestalt einer Frau. Im Fall, das er nur eine Nacht nicht auftauchen sollte, bedeutet dies den baldigen Tod des Königs.“
Neben der Elefantenterrasse liegt die Terrasse des Leprakönigs. Hierbei handelt es sich um ein sechs Meter hohes Bauwerk, dessen Fundament mit schönen Reliefs überzogen ist.
Die schönsten Reliefs von Apsaras, Dämonen und mehrköpfigen Nagas befinden sich aber in einem schmalen Gang unterhalb der Terrasse. Dieser Gang soll die Unterwelt symbolisieren.
Huch, das war schon ganz schön anstrengend. Wenn ich doch nur mein Fell ausziehen könnte ;-). Deshalb haben wir auch erstmal eine Pause gemacht und einen Happen zum Mittag gegessen.
Frisch gestärkt machte ich mich auf Angkor Wat zu erkunden. Angkor Wat ist das größte sakrale Bauwerk der Erde. Die Anlage ist nach der hinduistischen Mythologie die perfekte Nachbilung des Universums: Die Wassergräben symbolisieren das Urmeer, Gräben und Galerien die Gebirgsketten und die Türme den Sitz der Götter.
Über die Sandsteinbrücke gelangt man zum Westtor.
Über einen 350 Meter langen Damm gelangt man vom Westtor zum eigentlichen Tempel.
Im Hintergrund sieht man den Tempel mit seinen berühmten fünf Türmen. Das Zentrum des Tempels ist quadratisch gebaut. Jede Ecke besitzt einen Außenturm. In der Mitte des Tempels steht der Hauptturm.
Blick von der obersten Ebene des Tempels in Richtung des Haupttors. Die Wandfläche des Tempels ist vollständig mit einem Flachrelief verziert. Das 800 Meter lange Relief ist das längste zusammenhängende Flachrelief der Welt.
Total knülle und mit vielen Eindrücken fuhr ich wieder zurück ins Hotel.