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03.06.13 – Spaziergang durch das antike Nîmes und unterwegs zwischen Salzbergen und rosa Salzseen

Früh am Morgen bauten wir unser Zelt wieder ab, denn heute stand einiges auf dem Programm! Als erstes steuerten wir die Stadt Nîmes an, auch als „französisches“ Rom bezeichnet. Aus der Römerzeit sind noch eine Vielzahl gut erhaltener Bauwerke zu bestaunen. Zum Glück hatte die Touristeninfo schon halb 10 offen :-). Mit einem Stadtplan in der Hand wussten wir nun wo es langgeht. Nicht weit entfernt findet man den einzigen vollständig erhaltenen Tempel der Welt: die Maison Carrée.

Nimes

Die Maison Carrée wurde 5 nach Christus erbaut und war zur Zeit der Römer von Wandelhallen umgeben und Teil eines großen Forums. Über die Jahrhunderte hinweg diente es als Amtssitz, Wohnhaus, Pferdestall, Kirche und nun als Museum.

Nimes

So früh am Morgen war noch nicht viel los in der Stadt, so dass wir uns in einer kleinen Bäckerei ein leckeres Frühstück auf die Hand kauften und durch die Straßen schlenderten. Unweit südlich steht man auch bald vor der am Besten erhaltenen römischen Arena der Welt.

Nimes

Nimes

Das Amphitheater wurde am Anfang des 2. Jahrhunderts fertiggestellt und bot 24.000 Zuschauern Platz.

Nimes

Der ovale Kolossalbau diente als Veranstaltungsort für Gladiatoren- oder Tierkämpfe. Heute finden hier oft Konzerte, aber auch noch Stierkämpfe statt.
Yummy, der Rest vom Frühstück :-).

Nimes

Nimes

Nimes

Nimes In der Arena gibt es auch ein kleines Museum, das ausführlich über die Ausstattung der Gladiatoren und die Stierkämpfe berichtet.
Gladiator

Gladiator

Nimes

Nimes

Nordwestlich der schönen Altstadt liegt der erste öffentliche Park Frankreichs: der Jardin de la Fontaine. Unter Schatten spendenden Bäumen wandert man am Quai de la Fontaine in Richtung des Parks.

Nimes

Auf dem Gelände des Lustgartens findet man zahlreiche Wasserbecken die um eine Wasserquelle errichtet wurden. Das Ende des 50 km langen Aquädukts befindet sich allerdings nicht in diesem Park.

Nimes

Über ein paar Treppen erreicht man den 32m hohen Tour Magne, der an der höchsten Stelle des Parks gelegen ist. Er war ein Teil der Stadtmauer und bietet eine tolle Aussicht über die Stadt.

Nimes

Tour Magne

Blick auf die Avenue Jean Jaurès.

Nimes

Auf dem Gelände findet man auch noch die Überreste des Dianatempels aus dem 1. Jh.

Dianatempel

Tempel

Tempel

Noch einmal ein letzter Blick auf den Tempel, denn wir müssen Nîmes schon verlassen.

Tempel

Der Besuch der Salzgärten am Meer steht als nächstes auf unserer Liste :-). Südlich von Aigues Mortes befinden sich die ältesten Salzgärten des Mittelmeers. Zu Hause habe ich schon ein kleines Döschen des von Hand geernteten Salzes und nun muss ich mir doch mal anschauen, wo genau das herkommt.
Südlich der Stadt liegt die Salins du Midi. In regelmäßigen Abständen fährt ein kleines Touristenbähnchen durch die Salzgärten. Für Nicht-Franzosen gibt es eine großes Infoblatt mit an die Hand, wo man sich über die Entstehung der Salzgärten und die rosafarbenen Salzseen informieren kann. Die Stadtmauern von Aigues Mortes geben zusammen mit den rosa Salzseen ein wunderbares Bild ab :-).

Salzgärten

Salzgärten

Die Gesamtfläche der Salzgärten beträgt in etwa 11.800 Hektar, das sind 13.000 Fußballfelder. Davon werden 8000 Hektar für die Salzgewinnung verwendet. Gleichzeitig handelt es sich hierbei auch um ein riesiges Naturschutzgebiet. Man findet über 278 Pflanzen- und über 200 Vogelarten. Am bekanntesten sind die Rosaflamingos.

Salzgärten

Salzgärten

Salzgärten

Flamingos

Bereits zur Zeit der Römer wurde damit begonnen die Salzgärten anzulegen. Die in der Region stationierten Legionäre erhielten einen Teil ihres Lohns in Salz – daher auch das Wort Salaire.
Salzgärten Das Meerwasser zirkuliert in der Zeit von März bis September in den Verdunstungsbecken und Kristallisierdeichen. Der sogenannte Salzwerker überwacht die Becken und sorgt u.a. mit Pumpen dafür, dass das Wasser in die verschiedenen Becken geleitet wird und immer einen konstanten Wasserstand behält. Von Becken zu Becken steigt der Salzgehalt des Wassers. In den Kristallisierdeichen fällt das Salz des zur Sole gewordenen Meerwassers in grobkörniges Meersalz aus.
Salzgärten Die rosa Farbe ist ein Indikator für den Salzgehalt des Wassers. Am Ende des Sommers haben sich Salzplatten von 8 bis 10 cm Dicke gebildet. Pro Tag können aufgrund der Sonne und des Mistral-Windes bis zu 20 Liter pro qm verdunsten. Das Salz wird mit Hilfe von Erntemaschinen gewonnen. Am Ende einer Saison können das bis zu 600.000 Tonnen Salz sein.
Salzgärten Die Farbe des Wasser ändert sich je nach Höhe der Salzkonzentration von blaugrün nach ocker und dann nach dunkelrot. Die rote Farbe entsteht durch die Einwirkung von kleinen Algen namens Dunaliella salina, die viel Carotin enthalten. Diese Algen werden von den Salinenkrebsen gefressen und die dann wiederum von den Flamingos. Deswegen sind die auch so rosa :-). Wenn das Wasser zu salzig wird verschwinden die Krebse und das Wasser wird so richtig schön rosa.
Salzgärten Salzgärten Salzgärten Das wertvollste Salz ist aber das von Hand geerntete Salz. Es wird direkt an der Wasseroberfläche abgeschöpft. Die Blättchen der sogenannten Salzblume bilden sich direkt an der Wasseroberfläche der Kristallisierdeiche.
Salzgärten Am Ende der rund 1,5 stündigen Fahrt deckten wir uns noch reichlich mit leckerem Salz ein :-). Da es noch nicht all zu spät war, statteten wir der Stadt Aigues Mortes einen kurzen Besuch ab.
Aigues Mortes Die Stadt ist eines der imposantesten Zeugnisse der Kreuzzugzeit und hatte bis zum 13. Jahrhundert auch noch direkten Zugang zum Meer.
Aigues Mortes Aigues Mortes Ganz schön dicke Stadtmauern :-).
Aigues Mortes Jetzt wird es aber langsam Zeit, dass wir Richtung Montpellier aufbrechen. Dort wartet zur Abwechslung mal ein Hotelzimmer auf uns :-).

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