Als Eisigel und ich heute morgen gegen 1 Uhr noch die schöne Mitternachtssonne genossen hatten, deutete sich die gravierende Änderung der Wetterlage schon an …
Nein, nicht der blaue Himmel, sondern der kleine graue Balken im unteren Drittel des Bildes :-). Am Morgen präsentierte sich die See dann so:
Bei einer leichten Brise gingen wir gestern ins Bett und wachten heute bei Sturm wieder auf.
Im Laufe des Vormittags steigerte sich die Windstärke von durchschnittlich 9 auf bis zu 11 auf der Beaufort-Skala, was orkanartiger Sturm mit schwerer See und Wellenhöhen größer 20 Meter bedeutet. Kurz vor der Zugangssperre zum Deck 5 gelang es mir, noch folgende lustige Bilder zu schießen. Konnte mich kaum auf den Tatzen halten. An den Bildern kann man das Stampfen des Schiffes sehr gut erkennen –> Man beachte die Neigung des „No Entry“-Schildes sowie den Meeresspiegel im Bild.
Eigentlich war das ja ganz lustig, aber eigentlich wollten wir heute in Itilleq anlegen. Itilleq ist eine kleine Siedlung rund 50km südlich von Sisimiut. In dem um 1847 gegründeten Ort wohnen rund 120 Einwohner in kleinen farbenfrohen Häusern. Für die Bewohner ist das Anlegen der Fram immer wieder ein Ereignis, da hier regelmäßig ein Fussballspiel zwischen der Dorfmannschaft und der Schiffbesatzung ausgetragen wird. Außerdem laden die Bewohner die Passagiere auch zum traditionellen Kaffemik in ihre Privathäuser ein, ein nettes Zusammenkommen bei Kaffee und Kuchen. Leider hatten wir dieses Vergnügen nicht. Am späten Vormittag wurde die Anlandung aufgrund der Wetterlage abgesagt. Daher setzten wir den Kurs direkt auf Kangerlussuaq.
Gegen halb 5 am Nachmittag erreichten wir gut durchgeschüttelt die Einfahrt des Fjordes Kangerlussuatsiaq. Schlagartig änderte sich der Wellengang und die Windstärke.
Da wir jetzt genug Zeit hatten, um einem der längsten Fjorde Grönlands entlang zu schippern, lies es der Kapitän sehr gemächlich angehen.
Nach dem Abendessen verabschiedeten wir noch den Kapitän und die Crew auf dem Observation Deck. Mit einem leckeren Cocktail genossen wir noch die Fahrt entlang der beeindruckenden Felsen. Und dann hies es auch schon Koffer packen und nebenbei ein Bierchen trinken: