Kurz vor der Abfahrt nach Brasov beschlossen wir noch den Wochenmarkt zu besuchen. Hier deckten wir uns mit frischem Obst und Gemüse ein. Der Eisigel durfte die große Melone tragen :-). Gegen 10 Uhr machten wir uns auf den Weg nach Brasov. Wir folgten der Nationalstraße 1 knapp 70km Richtung Osten. Gegen Mittag erreichten wir Kronstadt, das ist der deutsche Name der Stadt, und parkten unsere Autos nahe der Innenstadt. Kronstadt wurde um 1230 von einem deutschen Ritterorden unter dem Namen Corona gegründet und zählt heute ca. 284000 Einwohner. Wie bei vielen anderen rumänischen Städten wechselte die Stadt je nach Eroberer oder Regent ihren Namen. Erwähnenswert ist hierbei der von 1950-1960 geltende Name Orasul Stalin (Stalin Stadt). Kronstadt ist einerseits vom Berg Tampa und andererseits von der Bergkette Postavarul umgeben. Das Zentrum der Stadt wird von dem mittelalterlichen Marktplatz Piata Sfatului bestimmt. Hier steht auch das alte Rathaus (Casa Sfatului).
Hier sieht man im Hintergrund die schwarze Kirche (Biserica Neagra). Sie ist das Wahrzeichen von Brasov und ist offiziell die Pfarrkirche der Kronstädter Monteurs-Gemeinde. Der volkstümliche Name der Kirche geht auf einen Großbrand im Jahr 1689 zurück. Der Stadtbrand und dessen Feuersbrünste färbten die Kathedrale schwarz. Das Feuer war sogar so stark, dass die Glocken im Turm schmolzen (Tdy: Das glaub ich nicht). Die Ausmaße des Brandes waren so stark, dass die Kathedrale über Jahre hinweg als geschwärzte Ruine das Zentrum der Stadt bildete.
So wirklich schwarz ist sie heute nicht mehr:
In Brasov hat man die Möglichkeit mit einer Kabelbahn auf den Berg Tampa zu fahren. Hier haben einfallsreiche Bürger auch gleichmal einen „Hollywood-Like“ Schriftzug hingestellt. In riesigen weißen Buchstaben strahlt der Schriftzug Brasov herunter.
Die 967m hohe Aussichtsplattform auf dem Berg befindet sich direkt neben dem „V“. Hier hatten wir einen super Blick auf die Stadt und die Landschaft. Und hier hatten wir unsere zweiten 5 Minuten Regen, hätte ruhig warten können, bis wir wieder unten gewesen wären.
Aber nun zum wichtigsten Teil des Tages: Baumstriezel essen. Eine super leckere Gebäckform, die jeder mal probieren muss. Ich könnte direkt darin wohnen:
Unseren Baumstriezel mampfend schlenderten wir die Haupteinkaufsstraße „Str. Republicii“ entlang. Fertig aufgegessen, brauchten wir erst einmal einen Kaffee und weil es da auch so leckere Sachen in der Auslage gab, konnten wir nicht widerstehen.
Zum Abschluss unseres Kronstadt-Besuches erklommen wir mit dem Auto 🙂 noch den Schlossberg auf dem die Zitadelle von Brasov steht. Sie diente als Verteidigungs- und Wachpunkt. Heute befindet sich darin ein Restaurant mit Hotel.
Der Besuch lohnt auf jeden Fall, da die Zitadelle schön restauriert wurde und man auch von hier einen tollen Blick auf die Stadt hat.
Am späten Nachmittag machten wir uns auf den Weg in den 15km entfernten Wintersportort Poiana Brasov (dt. Schulerau), das auf 1050m Höhe liegt.Im Sommer ist hier etwas weniger los, dafür hatten wir mit der Pension Pinul eine tolle Unterkunft nahezu allein für uns. Mitten im grünen mit Vogelgezwitscher :-). Neben den ganzen Hotelanlagen fällt die etwas exotische Stabkirche ins Auge.
Nach einem kleinen Spaziergang aßen wir in einem Restaurant gemütlich zum Abendbrot und genossen die Ruhe in den Bergen. 🙂 Ich hab wir vorsorglich eine Mahlzeit mit viiiieel Knoblauch bestellt. Warum? Siehe morgen :-).