Wie bereits angekündigt hat Eisigel heute Großes vor :-). Denn für seine Teilnahme am Wings For Life World Run sind wir hoch in den Norden bis nach Kalmar gereist. Die letzten Monate wurde fleißig trainiert, so dass heute doch mindestens 15-20 Kilometer drin sein müssen, bevor Eisigel vom Catcher Car eingefangen wird. Dazu aber später mehr.
Nach dem entspannten Ausflug nach Öland gestern und der großen Portion Pasta am Abend kann ja eigentlich nichts mehr schief gehen. Nach einem nahrhaften Frühstück hieß es „Rein in die Klamotten“ und ab zur Startlinie am Larmtorget in der Altstadt von Kalmar.
Zusammen mit 1000 Teilnehmern in Kalmar und rund 34500 Läufern weltweit startete um 10 Uhr UTC in 34 Ländern auf 6 Kontinenten zeitgleich der erste Wings For Life World Run – das erste offizielle Rennen seiner Art. Das Besondere: Es gibt keine Ziellinie und somit auch keine vorgegebene Laufdistanz. Jeder läuft sein Tempo und seine Geschwindigkeit und somit die für ihn individuelle Distanz. Das „Ende“ wird durch das Catcher Car bestimmt.
Das Catcher Car startet genau 30 Minuten nach dem Start der Läufer und macht sich langsam auf den Weg. Mit der Zeit wird es nach und nach immer schneller. An beiden Seiten hat es große Antennen damit auch ja niemand verloren geht und jeder Läufer mit seiner richtigen Zeit gescannt wird wenn ihn das Auto von hinten einholt. Natürlich ist das Auto redundant vorhanden, man weiß ja nie ;-).
Und hier ist die Startlinie in Kalmar. Irgendwo hinten drin steht auch der Eisigel und macht sich mit den vielen anderen Läufern zusammen warm.
Das ganze Event ist ziemlich professionell aufgezogen. Hubschrauber und Fernsehteams an jedem Standort weltweit, damit das Rennen live im Internet und im Fernsehen verfolgt werden kann. Damit man weiß wer ganz vorne läuft, fahren zusätzlich Radfahrer mit.
Oben am Himmel kann man schon den Hubschrauber sehen. So langsam wird es spannend und Zeit für den Tdy einen geeigneten Fotoplatz zu finden.
Und da sind sie auch schon am Stortorget. Die ersten Kilometer führt der Weg aus Kalmar heraus in Richtung der Ölandbrücke.
Das Highlight des Laufes in Kalmar ist die Überquerung des Kalmarsund über die Ölandbrücke. Die 1972 eröffnete und mit 6072 Meter eine der längsten Brücken Europas, ist normalerweise exklusiv für den Autoverkehr freigegeben. Heute waren zwei der vier Fahrspuren für die Zweibeiner reserviert.
Beim genaueren hinsehen kann man die kleinen Menschen auf der Brücke erkennen. Auf den 6 Kilometern konnten die Läufer den prachtvollen Ausblick genießen und die Anstrengung etwas vergessen.
Nun heißt es Daumen drücken für Eisigel. Neben der Startlinie in der Altstadt wurde ein großer Bildschirm aufgestellt, auf dem man das Rennen live verfolgen konnte. Nach und nach zog sich das Feld der Läufer immer weiter auseinander und die ersten Läufer wurden bereits auf der Brücke eingefangen. Auch wenn man nicht all zu weit gekommen ist, hat jeder Läufer mit seiner Teilnahme einen wichtigen Beitrag zur Rückenmarksforschung geleistet. Die Teilnahmegebühr geht zu 100% in die Forschung. Die Organisation des Events wird durch Sponsorengelder finanziert.
Die meisten Läufer erreichten Öland und dort ging es auf der ausgeschilderten Strecke Richtung Süden. Nicht nur an den alle 4km platzierten Verpflegungsstationen war viel Betrieb, sondern auch an der Strecke standen viele Zuschauer und jubelten den Läufern zu. Die Läufer die vom Catcher Car eingefangen wurden, wurden von nachfolgenden Bussen wieder eingesammelt und zurück an den Startort gebracht.
Viele Busse erreichten die Startlinie, aber nirgends war ein Eisigel zu sehen. So vergingen über 3 Stunden seit dem Start bis ein freudig grinsender Eisigel aus dem Shuttle Bus stieg. Juhu – 23,3 Kilometer in ziemlich genau 2 Stunden! Das macht den 247. Platz in der Männerwertung in Schweden.
Und so sehen die 23,3 Kilometer auf der Karte aus :-).
Nun war es noch früh am Nachmittag und wer uns kennt weiß, dass uns einfach nicht nach faul rumliegen oder nichts tun ist. Wenn man schon mal weg ist von zu Hause, will man doch auch die fremde Gegend erkunden :-). Da Eisigel heute schon genug gelaufen ist, hockten wir uns ins Auto und fuhren nach Südschweden, genauer gesagt in die südschwedische Hafenstadt Karlskrona.
In der sich auf rund 30 Inseln verteilten Stadt besuchten wir die Altstadtinsel Trossö.
Der Hauptplatz der Stadt ist der Stortorg. Im Hintergrund sehen wir oben die Frederikskirche von 1744 und unten die Statue von Karl XI., dem Stadtgründer.
Da der Hauptplatz auf einem kleinen Hügel der Insel liegt, geht es leicht bergabwärts wenn man zum Wasser will :-). Der kleine Hafen Skargardsbatar lädt zum Verweilen ein.
Umrundet wird der kleine Hafen von weiteren kleinen Inseln die mit schönen schwedischen Häusern bebaut sind.
Mitten im Hafen liegt der kleine Steinfelsen Stakholmen. Hier fühlen sich viele Enten, Gänse und Wildvögel sehr wohl.
Über einen schmalen Holzsteg kann auf den kleinen Felsen Stakholmen gelangen.
Was für ein toller Frühlingsabend hier oben im schönen Schweden :-).
Hätten wir einen Picknickkorb dabei, wäre das der perfekte Platz dafür.
Und hier gibt es bald zahlreichen Nachwuchs :-).
Wir spazierten weiter über die Altstadtinsel …
… und irgendwie ist hier am Sonntagabend nicht wirklich viel los ;-). Der Admirals-Glockenturm zeigt die schöne Wahrheit: 7 Uhr am Abend Anfang Mai und die Sonne ist noch längst nicht untergegangen :-).
Nun sind wir auf der gegenüberliegenden Seite der Insel am Wasser. So langsam geht die Sonne unter und der Wind vom Meer frischt ganz schön auf.
Aber wir haben ja ein dickes Fell und trotzen den frösteligen Temperaturen – standhaft bleiben für ein letztes Foto.
Mit einem Blick auf die Frederikskirche verabschieden wir uns aus Karlskrona. Es war zwar nur ein kurzer Besuch, aber er hat sich gelohnt – ein wirklich hübsches Städtchen.
Bis nach Kalmar sind es rund 90 km, so dass wir erst spät wieder am Hotel ankamen. Zum Glück hatte unser neuer Lieblingsitaliener Ernesto in Kalmar noch offen, so dass wir uns zum Abschluss und zur Feier von Eisigels Erfolg noch eine leckere Pizza gönnten. 🙂
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