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09.06.11 – Sisimiut, Grönland: Endlich über dem Polarkreis

Wo ist eigentlich die Sonne abgeblieben? Wer hat da wieder nicht aufgegessen? Was solls, machen wir das Beste draus :-).

Bevor wir unser heutiges Anlandungsziel erreichten war es endlich soweit: Neptun persönlich verabreichte mutigen Passagieren und genötigten Crewmitgliedern eine kalte Eiswürfeldusche *hehe*. Eisigel und ich haben uns erfolgreich versteckt und sind trocken geblieben. Hier ein Bild vom Mann mit der Eiswürfel-Schöpfkelle kurz nach der Überquerung des Polarkreises.

In Sisimiut hatten wir das erste Mal die Gelegenheit mit den Polarcirkelbooten an Land zu fahren. Wie aufregend *freu*. Dick eingemummelt und mit der Schwimmweste über dem Kopf fuhren wir rasant zur Anlegestelle im Atlantikhafen. Sisimiut: „Die Siedlung an den Fuchslöchern“, ist mit seinen 5.400 Einwohnern die zweitgrößte Stadt Grönlands. Eine große Einnahmequelle ist die Krabbenfischerei. Nebenbei gibt es hier auch verschiedene Werkstätten, in denen Künstler Schmuck oder Tupilaks – die traditionellen Schnitzfiguren der Inuit – herstellen.

Da dem Eisigel und mir nach Beine vertreten zu Mute war, machten wir uns gleich auf in Richtung Teleinsel. Die Teleinsel hat ihren Namen von den früher dort plazierten Antennenmasten. Das Besondere sind allerdings die Siedlungsplätze der Saqqaq-Kultur und die alten Vorratshäuser der Walfänger aus dem 15. Jahrhundert.

Von hier aus hat man einen super Blick auf bunte Wohnhäuser die Legosteinen ähnlich sehen und dem Wohnviertel den Namen Legoland eingebracht haben.

Im Hintergrund sieht man den Hausberg Nasaasaaq, der 784 Meter hoch ist und der Form nach einer Kapuze eines Frauenanoraks gleicht. Die Inuit haben früher ihre Kinder auf den Schulter mit unter der Kapuze getragen :-).

Da wo Sand ist, muss der Tdy natürlich hin. War etwas kalt an den Tatzen, aber ein Muss. Zwischen Muscheln und Kieselsteinen fand ich Gelegenheit mich im Sand zu verewigen 🙂

Von der Insel hatten wir auch einen schönen Blick auf die Bucht in der wir mit der Fram lagen.

Nach so viel Wanderung erreichten wir den steilen Anstieg vom Hafen hinauf zum Kolonialzentrum. Wir dachten ja noch die Anja will uns verschaukeln, aber Hossa, zum Glück habe ich noch genug Muckies in den Beinen. Auch hier steht wieder eine schöne bunte Kirche mit einem Walunterkiefer als Eingangstor. Der dazugehörige Grönlandwal wurde 1901 tot im Fjord vor der Stadt gefunden. Ob da ein gutes Zeichen ist? Bei der Berthel-Kirche handelt es sich um die älteste Holzkirche Grönlands. Eigentlich wurde die Kirche 1773 aufgebaut. Da die Holzfracht aber einen Winter in Norwegen festsaß, konnte sie erst im Januar 1775 eingeweiht werden.

Das Kolonialzentrum umfasst mehrere Häuser die nach und nach zum Museum umgebaut wurden.

Die Hauptstraße führt weiter steil den Berg hinauf. Hin und wieder kommt man an den Hundeplätzen vorbei, wo die Schlittenhunde im Sommer rumlungern. Diese Grönlandhunde dürfen nur nördlich des Polarkreises gehalten werden.

Eisigel und ich kamen vorbei an vielen Geschäften, einer Bäckerei mit leckerem Puddingstrudel *lecker*, dem Krankenhaus und dem praktisch danebenliegenden Friedhof. Auf dem Berg angekommen besuchten wir noch einen kleinen Fischmarkt. Hier gabs auch Wal zu kaufen. Der Rundweg zum Hafen führte hinab durch das Wohnviertel, wo die Leute ihre Boote wie Autos auf der Wiese parken und es auch wieder viele Hunde gab.

Unten angekommen, kamen wir an einem kleinen Yachthafen vorbei und dann direkt zur Anlegestelle.

Kurz vor der Abfahrt bekamen wir noch eine tolle Vorführung der traditionellen Kajakfahrkünste zu sehen. Zwei Kajakfahrer aus dem Ort kamen extra zu uns gepaddelt und drehten sich im Kajak lustig um die eigene Achse.

Hier noch ein Blick auf eine schöne bunte Wohnsiedlung mitten auf den schroffen Steinfelsen:

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