Tag 2 in Lissabon und weiter geht’s mit der Stadtrundfahrt. Mit dem 48h-Ticket der Yellow Bus Linie fahren wir heute der blauen Linie entlang. Gestartet wird am Praca da Figueira in der Innenstadt in Richtung Norden. Hier ein Blick auf das ‚Monumento dos Restauradores‘.
Wir folgten der mit Bäumen gesäumten ‚Avenida da Liberdade‘ hinauf zum Park ‚Eduardo VII‘. An der Aussichtsplattform oberhalb des Parks hielten wir kurz, um den schönen Blick auf das Zentrum von Lissabon und den Tejo zu genießen :-).Nach einem Abstecher durch die Stadtviertel Amoreiras und Estrela geht die Fahrt wieder hinab zum Tejo. Bevor wir nach Belém abbiegen, erhaschen wir einen spektakulären Blick auf das Hafengelände Alcantara und die imposante Christus-Statue ‚Cristo Rei‘ in Almada.
Die Handwerkskunst der Fliesenleger ist nicht nur in der Innenstadt an Häusern und Plätzen zu bewundern, sondern sie belebt auch triste Wände, wie hier die Straßenbegrenzung der Avenida Infante Santo.
Die Anvenida da India führt uns parallel zum Tejo nach Belém.
In Belém macht der Bus noch einen Schlenker durch die Innenstadt, vorbei an der beeindruckenden Klosterkirche.
Am ‚Torre de Belém‘ stiegen wir aus dem Bus und setzen unsere Tour zu Fuß fort :-).
Die Stadt Belém, westlich von Lissabon, steht für die große Vergangenheit Lissabons als Seh- und Handelsmacht. Vom Hafen Restelo brach 1497 Vasco da Gama auf, um den Seeweg nach Indien zu entdecken. Von hier stachen u.a. auch die Schiffe zur Entdeckung von Madeira (1418) oder den Azoren (1427) in See. In Belém kann man einige Baudenkmäler aus dieser, für die Portugiesen, wichtigen Epoche besichtigen.
Eines der wichtigsten Baudenkmäler ist der ‚Torre de Belém‘. Der im Zeitraum von 1514 bis 1520 erbaute Turm ist das Wahrzeichen der Stadt und diente der Verteidigung von Lissabon. Er war einst komplett von den Fluten des Tejo umspült und konnte nur mit einem Boot erreicht werden. Der Turm ist seit 1983 ein UNESCO Weltkulturerbe und kann – außer Montags (= heute) 😦 – besucht werden.
Wenn man vom Torre de Belém Richtung Osten sieht, blickt man direkt auf das nächste imposante Bauwerk, das ‚Padrao dos Descobrimentos‘
Dieser große Betonklotz, ist an beiden Seiten von mannshohen, wunderschönen und detailreichen Figuren geschmückt.
Insgesamt sind es 32 Seefahrer, Könige, Mönche und der Dichter Luis de Camoes, die zusammen mit Heinrich dem Seefahrer an der Spitze Richtung Süden in die Ferne blicken. Dieses Entdeckerdenkmal, das an die Größe und Wichtigkeit Portugals erinnern soll, wurde 1960 während der Diktatur geschaffen.
Mit dem Fahrstuhl geht es auf die 50 Meter hoch gelegene Aussichtsterrasse, die einen spektakulären 360° Blick ermöglicht. In Richtung Norden blickt man auf das historische Zentrum von Belém.
Richtung Osten blickt man auf Lissabon und die große Brücke des 25. Aprils (Ponte de 25 Abril).
Richtung Westen geht der Blick entlang des Tejo und ganz ganz weit hinten sieht man den Atlantik ;-). Etwas näher dran sieht man den Torre de Belém.
Auf dem Weg in Richtung Innenstadt kamen wir gerade am Springbrunnen vorbei, als auf einmal laute Musik erklang, alle Tauben aufschreckte und der Springbrunnen anging :-).
Unten im Bild sieht man hinter dem Springbrunnen noch einmal das hohe Seefahrerdenkmal auf dem wir eben waren.
In der kleinen Innenstadt gibt es in der Nebensaison nicht allzu viele offene Restaurants, obwohl genug Touristen da sind. Mit etwas Glück ergatterten wir einen Platz in der Sonne und verputzten genüsslich diesen leckeren Burger, belegt mit Speck und Spiegelei. Wenn schon, dann richtig ;-).
In unserem 48h Ticket war auch eine kleine Stadtrundfahrt durch Belém enthalten, so dass wir uns am frühen Nachmittag mit vollem Bauch in den kleinen Bus hockten und uns in der Sonne gemütlich einen kleinen Teil von Belém anschauten. Am Hafen wechselten wir den Bus und fuhren zurück nach Lissabon. Unter der Plastikkuppel im Hintergrund ist ein kleine Eisfläche auf der man Schlittschuhlaufen kann.
Für den späten Nachmittag beschließen wir heute noch einmal die Aussichtsterrasse oberhalb des Parks Eduardo VII zu besuchen, jetzt aber nicht mit dem Bus, sondern zu Fuß. Vorher schlendern wir aber noch ein wenig durch die Innenstadt :-).
Ein Programmpunkt auf jeder Lissabontour ist das Verköstigen eines Kirschlikörs. Das Original gibt es am ‚Largo de Sao Domingos‘ bei Ginjinha Espinheira. Hier wurde im Jahre 1840 der Ginjinha nach der Rezeptur eines Mönches erfunden. Zwischen 1€ bis 1,50€ – mit oder ohne Kirsche – kostet ein großer Schluck dieses leckeren Kirschlikörs. Entsprechend ist der Andrang in diesem Geschäft.
Hier sind wir wieder auf der ‚Avenida da Liberdade‘, mit den Palmen und vielen anderen hübschen Bäumen. Die Prachtstraße endet am ‚Praca Marques de Pombal‘.
Hier beginnt der Park, den es steil hinauf bis zur Terrasse geht. Oben angekommen, legten wir eine kurze Pause ein und warteten bis die Straßenlaternen und die Weihnachtsbeleuchtung angeknipst wurden.Viele Plätze in Lissabon sind um Weihnachten herum mit großer leuchtender Weihnachtsdekoration geschmückt.
Wir schlenderten die große Straße zurück in Richtung Innenstadt und kamen dabei am ‚Elevador da Gloria‘ vorbei.
Mit dieser kleinen Standseilbahn aus dem Jahr 1885 (Zweitälteste der Stadt) fuhren wir von der Avenida da Liberdade hinauf zum Aussichtspunkt ‚Sao Pedro de Alcantara‘ im Stadtviertel ‚Bairro Alto‘.
Von diesem Aussichtspunkt blickt man direkt auf die Burg und kann es sich an heißen Tagen unter den Bäumen gemütlich machen.Auf der Suche nach einem gemütlichen Lokal für das Abendessen schlenderten wir durch die vielen kleinen Gassen von Bairro Alto – das Kreativ- und Ausgehviertel Lissabons.
Verschlagen hat es uns dann in dieses gut besuchte Lokal in der Calcada do Combro. Natürlich musste es wieder frisches Meeresgetier sein ;-).
Zurück in unserem Hostel, entschieden wir uns an der Stadtführung zum Thema Street Art und Portwein mitzumachen. 🙂 Vorab wurde aber erst einmal mit heißem Sangria mit Früchten vorgeglüht, bevor es gegen 21 Uhr losging. Einer der namhaftesten Street Art Künstler ist Alexandre Farto. Statt die Sprühdose, nimmt er Hammer und Meißel oder auch mal die Bohrmaschine in die Hand um ausgefallene Reliefarbeiten zu vollbringen, wie dieses Gesicht eines Mannes (links im Bild) an einer Hauswand in der ‚Travessa das Merceeiras‘. Ein paar mehr Infos dazu gibt es u.a. hier. Unsere Street Art-Tour führte uns weiter durch das älteste Viertel Lissabons Alfama.
Im Parkhaus ‚Chao do Loureiro‘ durften im Rahmen des Projektes GAU fünf Street Art Künstler jeweils eine Etage mit ihren Werken gestalten. Wirklich sehr beeindruckend und eine tolle Idee :-).
Ebenfalls beeindruckend ist dieses Kunstwerk an dem Treppenaufgang unterhalb der ‚Largo São Cristóvão‘, in der Nähe des Parkhauses.
Weiter geht es einmal quer durch die Innenstadt zur Aussichtsterrasse ‚Sao Pedro de Alcantara‘, die wir heute bereits einmal besucht hatten. Dieser steile, mit Restaurants gesäumte Treppenaufgang, ist der ‚Calcada do Duque‘, am Südausgang des Bahnhofs Rossio.
An der Aussichtsplattform angekommen, schlürften wir ein kleines Gläschen Portwein :-). Gleich daneben liegt das obere Ende der Standseilbahn, mit der wir am frühen Abend hier heraufgefahren sind. Hier wurden einige Leinwände aufgestellt, auf der sich die Street Art Künstler immer wieder neu verwirklichen können. In regelmäßigen Abständen wird geweißelt, um Platz für ein neues Graffiti zu machen :-).
Gegen Mitternacht waren wir wieder im Hostel und können diese nächtlichen Touren, die vom Hostel angeboten werden, wirklich empfehlen.