Bimmellimm 🙂 – 5:30 Uhr klingelte der Wecker *gähn*. Ja, die Mönche stehen früh auf und so müssen auch wir früh aufstehen, denn um 6 Uhr ist die Morgenandacht. Also schnell raus aus dem Zimmer und im modernen Waschraum frisch machen :-). Dann ganz schnell in die Klamotten schlüpfen und zum Tempel laufen.
Die Hausschuhe werden vor der Tür abgestellt und dann kann man den etwas düsteren aber sehr schön gestalteten Innenraum betreten. Die Mönche sitzen schon auf Ihren Plätzen und dann geht es pünktlich um 6 Uhr los. Räucherstäbchen verbreiten einen süßen Duft und die Mönche beten abwechselnd für uns Europäer leider nicht verständliche Texte. Aber es ist ein schönes wohlklingendes „Gemurmel“ :-). Wirklich interessant und schön, dass man ein mal an so einer Zeremonie teilnehmen darf.
Für die Besucher des Tempels sind zahlreiche Stühle aufgestellt, so dass jeder einen Platz findet. Nach etwa einer dreiviertel Stunde ist die Andacht vorbei und dann hat man kurz die Gelegenheit den Tempel näher anzuschauen. Die Morgenandacht ist übrigens die einzige Möglichkeit für die Besucher den Tempel von innen anzuschauen.
Anschließend geht es wieder zurück ins Zimmer und wie von Zauberhand sind die Betten weggeräumt und ein leckeres Frühstück steht bereit.
Frisch gestärkt packten wir unsere Koffer und machten uns wieder auf den Weg zur Bushaltestelle. Hier noch ein Blick auf den schönen Teich inmitten der Tempelanlage.
Nachdem wir mit dem Bus zur Bergstation gefahren sind, ging es wieder bergabwärts mit der Seilbahn nach Gokurakubashi …
… und von hier aus mit dem Zug nach Osaka.
Wir waren so früh am Morgen noch ziemlich alleine im Zug und konnten so die freie Sicht aus dem Fenster auf die schöne Landschaft genießen. Man beachte die riesige Stromtrasse im Hintergrund. Dieses Bild zieht sich durch das ganze Land – überall Strommasten.
So langsam kamen wir Osaka immer näher und auf dem Weg dorthin sahen wir immer mehr von den frisch aufblühenden Kirschbäumen. 🙂
In Osaka stiegen wir in den JR Special Rapid Service Zug und düsten innerhalb von einer halben Stunde bis zum Kyoto Hauptbahnhof. Und so schaut das dann auf der Karte aus:
Gegen Mittag erreichten wir Kyoto. Vom Hauptbahnhof konnten wir bequem mit unseren Koffern zu unserem Hotel „New Miyako“ laufen, denn dieses befindet sich in Laufweite. Da noch kein Check-In möglich war, gaben wir nur unsere Koffer ab und machten uns im Bahnhof gleich auf die Suche nach leckerem Essen. Im Food Court gab es jede Menge Restaurants, was die Entscheidungsfindung nicht einfacher macht ;-). Aber die einladende Menükarte am Eingang und die Tatsache, dass das Restaurant gut besucht war, lies uns hier Platz nehmen. Richtige Wahl. Wir entschieden uns für zwei verschiedene Nudelgerichte die jeweils für sich erstklassig schmeckten :-).
Der Clou sind ja die heißen Platten am Tisch, wo das Essen warm bleibt und noch etwas brutzeln kann. Dazu noch ein kühles Blondes, was will man mehr? Eine zweite Portion? 🙂
Nach einem kurzen Rundgang durch den Bahnhof und Besuch des Tourist-Office, ging es wieder zurück ins Hotel. Unser Zimmer war im schönen ruhigen Neubau des Hotels gelegen und für die kommenden 4 Nächte wirklich passend. Nun hieß es Karten und Reiseführer studieren, denn irgendetwas mussten wir heute ja noch anschauen – was wir die kommenden Tage nicht besichtigen.
Wir entschieden uns für den Philosophenweg im Nord-Osten der Stadt. Hier soll es gaaaanz viele Kirschbäume geben und mit dem Bus kann man vom Bahnhof auch direkt hinfahren. Also nichts wie los :-).
Am Bahnhof kauften wir uns jeweils ein Tagesticket, denn wir hatten keine Lust am Ende der Busfahrt Kleingeld zu zählen und vorne beim Aussteigen einzuwerfen ;-). Denn beim Einsteigen zieht man ein Ticket und muss vorne beim Fahrer an der Anzeigetafel ablesen wie viel man dann beim Aussteigen passend zahlen muss. Brav stellten wir uns in die Reihe für den 100er Bus, der direkt zum Philosophenweg in der Nähe des Ginkakuji Tempel (Silber-Pavillon) fährt.
Aus dem Bus heraus fällt man schon direkt in die Kirschblüten-Allee :-). Los geht’s – sehen und staunen.
Neben den schönen weißen Kirschblüten, die es vor allem auch in Europa gibt, wurden hier auch Kirschbäume mit rosa Blüten gepflanzt die aber eher wie Weiden aussehen.
Das Licht an diesem frühen Abend ist genial. Der Philosophenweg führt entlang eines kleinen Kanals und ist ungefähr zwei Kilometer lang.
Während des Spaziergangs am Kanal entlang, bietet sich die Möglichkeit einen Abstecher zum Silbernen-Pavillon-Tempel zu machen. Leider waren wir hierfür schon zu spät dran. Der Tempel machte gerade um 17 Uhr zu. Trotzdem konnten wir am Eingang noch einen schönen Blick auf den Bambusgarten werfen.
Auf dem Weg zurück zum Philosophenweg kommt man an zahlreichen kleinen Boutiquen, Cafés und Verkaufsständen vorbei. Ein Grüntee-Eis mussten wir uns jetzt schon einmal gönnen. Very lecker :-).
Und weiter geht’s mit der Blütenschau :-).
In dem schönen Abendlicht tummelten sich auch diese traditionell hübsch angezogenen Damen. So ein Kimono macht schon was her.
Die Art, wie die Schleife im Rücken gebunden ist, sagt wohl etwas über den Beziehungsstatus aus.
Und siehe da, ein paar Teddys am Wegesrand die angeln, aber anscheinend hat schon lange keiner mehr angebissen. Da mussten wir uns doch mal gleich für einen kurzen Plausch dazu setzen.
Hier verabschieden wir uns vom Weg und liefen noch etwas durch die Gassen zurück zu einer Bushaltestelle.
Als wir wieder am Bahnhof ankamen, war es schon ganz schön dunkel. Bei einem Blick auf die Karte von Kyoto kann man sich schnell in Hinblick auf die Entfernungen täuschen. Die Stadt ist wirklich riesig und mit dem Bus ist man manchmal eine ganze Weile unterwegs. Für unsere Rückfahrt zum Bahnhof brauchten wir ca. 45 Minuten.
Ja, was steht dann da direkt am Bahnhof für ein hübscher Tower :-)? Da gibt es doch sicher einen Fahrstuhl zum Hochfahren. Gesagt, getan!
Und schon standen wir auf der Aussichtsplattform.
Von hier aus entdeckten wir mit dem Fernglas einen interessant aussehenden Tempel in der Nähe unseres Hotels. Da müssen wir die Tage unbedingt noch vorbeischauen (Leicht rechts von der Bildmitte).
Kurze Zeit später ging es wieder abwärts. Hier stehen wir wieder vor den zahlreichen Getränkeautomaten, die man wirklich in fast jeder Straße findet – und nachts leuchten sie so schön bunt :-).
Hui, was für ein Trip am heutigen Tag. Wir freuen uns auf die nächsten drei Tage hier in Kyoto.